Macro Kleebauer veröffentlicht sein Album „The Trouble of Saying Goodbye”
2022-07-05 00:00:00 | philo
Bild: Alex Gotter
Am 08. Juli veröffentlicht der Wiener Musiker Marco Kleebauer (u.A. Leyya, Sharktank) und Produzent (u.A. Bilderbuch, Alli Neumann) nicht nur sein „The Trouble of Saying Goodbye“ betiteltes Soloalbum, sondern eröffnet gleichzeitig auch eine Ausstellung in der Galerie „Mit Licht“ in Wien. Kleebauer ist nicht nur begnadeter Soundtüftler – seine formidablen Drum-Samples nutzt die halbe Musikszene – sondern auch passionierter Maler.
Entstanden ist „The Trouble of Saying Goodbye” in Kleebauers Studio im 15. Bezirk, nahe des Westbahnhofs in Wien. Selbstproduziert, klar. Aber ganz anders als sonst: Aufgenommen auf einer alten 4-Spur Tascam Maschine. „Diese Limitation war gut für mich. Ich wollte die Songs wie ein Tagebuch aufnehmen. Ohne lange nachzudenken.“ Gemastert wurde ebenfalls auf Tape. Und veröffentlicht wird ebenfalls auf Tape: „The Trouble of Saying Goodbye“ erscheint stilecht als Kassette.
Die Ideen für die Songs entstehen auf dem Weg ins Studio. “In den 20 Minuten habe ich die Idee dann aber im Kopf ausgearbeitet und musste sie dann im Studio nur noch aufnehmen“ – jeden Tag ein Song, eben, wie ein Tagebucheintrag. „Crop Top“ zum Beispiel entsteht direkt nach einer durchzechten Nacht, statt nach Hause ins Bett, geht Kleebauer ins Studio und nimmt den Song in einem Rutsch auf. Musikalisch erinnern die Songs auf „The Trouble of Saying Goodbye“ an den Slacker-Indie-Rock der 90er, referenzieren an Pavement zu Slanted and Enchanted-Zeiten und Sebadoh, das Soloprojekt von Dinosaur Jr.‘s Lou Barlow.
Der Albumtitel hält das Album auch konzeptionell zusammen: „Irgendwie geht es immer um Abschied, darum Kapitel zu beenden, Angst davor zu haben, was dann passiert. Nach vorne schauen ist wichtig, aber auch das Schwierigste auf der Welt. Es geht um die Diskrepanz zwischen in der Vergangenheit hängen zu bleiben und in die Zukunft schauen zu können.“ Die erste Auskopplung „So Heavy“ stellt Fragen: Warum das alles? Hätte alles anders laufen können? Eine Drum Machine gibt den Beat, der Fokus lieg voll auf der spärlichen Instrumentierung und Kleebauers Stimme, mit der er sich selbst doppelt und eine Atmosphäre schafft, die an ruhigere Motorpsycho-Nummern erinnert.
„The Trouble of Saying Goodbye” ist ein Multimedia-Release: Album, Tape, Ausstellung, ein kleines Buch mit Zeichnungen. Das Albumartwork ist ein Gemälde, das auch in der Galerie zu sehen sein wird. „Es beginnt immer damit, dass ich ein Gefühl in mir habe. Ob es dann ein Bild wird oder ein Song, das ist eigentlich egal, das ist auch nur ein anderes Vehikel für mich. Als Kind habe relativ viele Autos gemalt. Im Profil. Dabei mag ich gar keine Autos.“